Joeggu Hossmann, Schweizer Maler, verschmilzt Motive aus dem zeitgenössischen Leben im digitalen Zeitalter und Reisestimmungen zu akribisch komponierten Leinwänden.

Hossmanns Inhalte sind radikal zeitgenössisch. Seine Motive sind gesammelte, verdichtete Eindrücke des Alltags, reflektiert und eingefroren mit einer Intensität, die das Publikum in ihren Bann zieht. Seine Protagonisten und ihre Umgebungen verschmelzen mit den leuchtenden, gedämpften Farben seiner Vorder- und Hintergründe. Verpixelte Farbabstraktionen helfen, diese Grenzen zu verwischen. Die Erzählung in seinem Werk ist in einem ungezähmten, sich verändernden Rhythmus gemalt. Durch die wechselnde Stimmung der Texte, die von ruhig, fast nachdenklich bis laut, ja schrill changieren, zeigt Hossmann seine Sicht auf die Welt. Reiseimpressionen und das digitale Zeitalter dienen als unerschöpfliche Inspiration. Eindrücke aus der Ferne, wie die seltsamen Gerüche und Geräusche, die er auf seinen Reisen durch die USA, Australien, Mexiko, Vietnam und darüber hinaus aufgenommen hat, werden nach Hause gebracht und wie ein endloser Film gemalt. Für Hossmann wird der Inhalt wichtiger bewertet als die ästhetische Komposition.

Mit der Dokumentation des aktuellen Zeitgeistes verbindet Hossmann die traditionelle Ölmalerei mit unserem digitalen Zeitalter. Trotz der Fortschritte in der Technik ist die Malerei noch nicht abgelöst worden und sorgt immer noch für neue Reize und Impulse. Das Hauptaugenmerk seiner Praxis liegt auf der Reflexion und Kritik der Absurditäten und Widersprüche unseres Alltags und gesellschaftlichen Zusammenlebens im Lichte der Auswirkungen globaler Netzwerke, der “24/7”-Verfügbarkeit von Informationen und neuer digitaler technologischer Innovationen auf die Menschen und ihre Identität. Er überträgt im Internet gefundene Bilder in traditionelle Gemälde und präsentiert so ein kollektives visuelles Gedächtnis der virtuellen Welt.